102 Feuerwehrdienstleistende trainieren virtuell Einsatzfahrten

Einsatzfahrten mit Blaulicht und Martinshorn stellen die Lenker von Rettungsfahrzeugen vor große Herausforderungen, denn das Unfallrisiko bei diesen Fahrten ist deutlich erhöht.

Um die Feuerwehrdienstleistenden darauf noch besser vorzubereiten, war einer der beiden bayernweit im Einsatz befindlichen Einsatzfahrten-Simulatoren vom 28.10.2022 bis 21.11.2022 im Katastrophenschutzzentrum des Landkreises Dachau vor Ort. Der Einsatzfahrten-Simulator wird in einem gemeinsamen Projekt des Landesfeuerwehrverbands Bayern, der Versicherungskammer Bayern sowie des Bayerischen Staatsministeriums des Innern betrieben.

Die Ausstattung des mobilen Fahrtrainers besteht aus Rechnern mit Software und flexibler Simulationsumgebung für Verkehr und Umwelt. Der Fahrerplatz ist mit allen wichtigen Bedienelementen eines richtigen Einsatzfahrzeuges ausgestattet.

An 17 Kurstagen mit einer Dauer von je 4 Unterrichtseinheiten wurden die Teilnehmer in Kleingruppen von maximal 6 Personen in Theorie und Praxis geschult. Die wesentlichen Inhalte des Lehrganges sind kontrolliertes Verhalten in Stresssituationen, das Wissen um die rechtlichen Grundlagen zu Sonder- und Wegerechten, die Entwicklung von Fahrstrategien und damit einhergehend die Verminderung des Unfall- und Schadensrisikos. Im Mittelpunkt der Ausbildung stand jedoch die Einsatzfahrt im Simulator.

Das Training umfasst u.a. unterschiedliche Verkehrsräume, unvorhersehbares Verhalten von Verkehrsteilnehmern, Überholmanöver und Vorbeifahren unter verschiedenen Sichtbedingungen, Gassenbildung in unterschiedlichen Verkehrssituationen, Annähern und Überqueren von Kreuzungen mit unterschiedlichen Vorfahrtregelungen, plötzliche Ereignisse und Gefahrenwahrnehmung.

Nach jedem Durchgang erfolgte eine Rückbetrachtung. Dabei beurteilte der Teilnehmer die Fahrt anhand einer Aufzeichnung selbst. Viele waren überrascht, was sie während der Fahrt im Stress alles übersehen haben.

Der Einsatzfahren-Simulator trägt somit zur besseren Sicherheit für die Einsatzfahrer der Feuerwehren bei. Insgesamt 102 Teilnehmer haben an dem Trainingsangebot teilgenommen. Nach dem Schulungsdurchlauf kann von allen Teilnehmern ein Resümee gezogen werden: „Sicherheit vor Schnelligkeit“, denn wenn die Helfer verunglücken ist keinem geholfen.




Veröffentlicht am: 16:36:00 24.11.2022    Teilen