Gebrannt hat es schon immer, geraucht auch, doch hat sich das Brennmaterial nicht nur in Häusern sondern auch in Fahrzeugen verändert.
Häuser waren früher oft aus Holz mit Tonziegel errichtet Möbel und Einrichtungsgegenstände wie Stühle waren noch mit Stoff überzogen. Heute dagegen finden wir überall Klebstoffe, PVC, Kunstfasern und Lacke – dies nicht nur Möblierung sondern auch in allen anderen Geräten des täglichen Lebens.
Die so genannte Brandlast hat sich deutlich erhöht und mit ihr die daraus resultierenden Gefahren für die Helfer der Feuerwehr, die im Innenangriff vorgehen. Es entstehen Atemgifte wie, z.B. Kohlenmonoxid, Schwefeldioxid und Blausäure, vor denen sich die Feuerwehrkräfte schützen müssen – mit Hilfe der Atemschutzgeräte
Atemschutz wird nicht nur bei Brandeinsätzen benötigt. Bei Chemikalienunfällen, Gefahrstoffaustritten, radioaktiven Gefahren und vielem mehr kommen Atemschutzgeräteträger mit gesonderter Zusatzausbildung durch das ABC-Team zum Einsatz. Um als Atemschutzgeräteträger eingesetzt werden zu können, ist eine ärztliche Tauglichkeitserklärung (G26.3), ein Alter von mind. 18 Jahren sowie eine 24-stündige Grundausbildung erforderlich. Spezielle (zwei jährliche) Atemschutzübungen sind nach erfolgreichem Lehrgangsabschluss zu besuchen, um für die anstrengenden und nicht ungefährlichen Einsätze gewappnet zu sein.
Der Innenangriff unter Atemschutz ist einer der wirkungsvollsten Möglichkeiten, einen Brand in Gebäuden zu bekämpfen. Die Zeiten, in denen ein brennendes Gebäude „geflutet“ wird, um das Feuer zu löschen, gehören längst der Vergangenheit an. Taktisches Vorgehen unter Verwendung von minimalem Löschmitteleinsatz sind der Garant für schnellen Löscherfolg und Vermeidung von Folgeschäden am Gebäude.
Um die Folgeschäden zu minieren werden heute z. B. ein Rauchvorhang (gegen Ausbreitung von Rauch), Wärmebildkamera (zum Aufspüren von versteckten Glutnestern) oder Hohlstrahlrohre (für die effektivere Wassernutzung) eingesetzt.
Da sich auch die Gebäude verändern und immer dichter (Fenster, Türen und die Gebäudehülle selbst) werden, verändert sich auch das Brandverhalten in den Räumen. So kann der Rauch und die entstehende Hitze nicht mehr so leicht entweichen, infolge kommt es immer häufiger zu Schwelbränden. Fügt man diesen Schwelbränden Sauerstoff hinzu besteht die Gefahr eines Flash-Over oder Backdraft.
Um die Einsatzkräfte in intensiven Schulungen darauf vorzubereiten wie sie sich richtig zu verhalten haben, ist auch die Kleidung immens wichtig. Früher wurde nahezu handelübliche Arbeitskleidung für den Löscheinsatz verwendet, heute benutzt man nach neuesten Kenntnissen 3-lagige Hosen und Überjacken mit entsprechenden Handschuhen und Stiefeln. Denn was das Feuer und dessen Hitze noch nicht schaffte zu durchdringen durchdrang dann spätestens der heiße Wasserdampf des Löschangriffs.
Aber um die Feuerwehrkräfte bestens zu schulen steht ein 15 Mann starkes Ausbildungsteam des Landkreises Dachau zur Verfügung und auch die Gemeinden tun ihr Bestes um die Feuerwehrfrauen und -männer entsprechend auszustatten. Trotz bester Vorsorge bleibt der Innenangriff einer der gefährlichsten Jobs bei der Feuerwehr, da hier in kürzester Zeit viele Faktoren (Gebäudealter, Gebäudegröße, Gebäudenutzung, Brandlast, Wetter, Personen im Gebäude, Uhrzeit) die Lage beeinflussen und ändern können.