Das bayerische Innenministerium hat die Landkreise und Kreisfreien Städte in Bayern beauftragt Hilfeleistungskontingente für die Länder- und staatenübergreifende Katastrophenhilfe sowie die überregionale Katastrophenhilfe innerhalb Bayern aufzustellen.
Zur Unterstützung der eigenen, örtlichen Einsatzkräfte können die betroffenen Katastrophenschutzbehörden (i.d.R FüGK) bei Katastrophenfällen Hilfeleistungskontingente aus anderen Landkreisen anfordern. In Bayern gibt es hierfür:
Feuerwehr-Hilfeleistungskontingente (z.B.: wie im Folgenden beschrieben)
Hilfeleistungskontingente im Sanitäts- und Betreuungsdienst
Diese Hilfeleistungskontingente können in das betroffene Schadensgebiet verlegt werden und die dortigen, örtlichen Einsatzkräfte unterstützen, verstärken, ergänzen oder ablösen.
Der Landkreis Dachau hat derzeit zwölf unterschiedliche Feuerwehr-Hilfeleistungskontingente beplant, es kann hiervon jedoch nur ein Kontingent alarmiert werden.
Derzeit können folgende Kontigente gestellt werden:
Standardkontingent
Standardkontingent klein
Spezialkontingent Hochwasser / Pumpen
Spezialkontingent Hochwasser / Sandsäcke
Spezialkontingent Sturmschaden / Motorsägen
Spezialkontingent Ölwehr
Spezialkontingent Ölwehr / Erkundung
Spezialkontingent Ölwehr / Ölsperre
Spezialkontingent Ölwehr / Boote
Spezialkontingent Ölwehr / Abpumpen
Spezialkontingent ABC-Abwehr (gemeinsame Kooperation aller Landkreise des ILS-Bereichs)
Spezialkontingent Waldbrandbekämpfung am Boden
Jedes Kontingent besteht zumeist aus den Grundkomponenten Führung/Verbindung, Logistik/Sanitätsdienst sowie 2 Löschzügen mit Gerät und Personal. Diese Grundkomponenten werden durch eine Spezialkomponente aus bis zu 2 weiteren Zügen mit Spezialgerät und Mannschaft ergänzt und bilden einen Verband aus bis zu 120 Einsatzkräften.
Eingesetzt wurden Kräfte aus dem Landkreis Dachau in Verbandsstärke bisher beim Hochwasser 2005 im Landkreis Freising sowie den Schneekatstrophen 2006 in Deggendorf und 2019 im bayerischen Alpenraum.
Im "Katastrophenschutz-Sonderplan des Landkreises Dachau zur Katastrophenhilfe außerhalb des eigenen Zuständigkeitsbereiches" sind für jedes Kontingent bestimmte Fahrzeuge aus den Feuerwehren und Katatstrophenschutzeinheiten des Landkreises mit einer vorgegebenen Mannschaftsstärke berücksichtigt. Die Kommandanten der betroffenene Feuerwehren sind hierüber informiert
Abhängig vom Einsatzauftrag der Kontingente wurden insbesondere die Feuerwehren des Gefahrgutzuges oder der Dispo-Gruppe Sandsack berücksichtigt.
Übungen des Hilfeleistungskontingentes beinhalten auch die Fahrt der Einsatzkräfte zu einem Einsatzort außerhalb des Landkreises.
Das Fahren als geschlossener Verband im öffentlichen Straßenverkehr stellt hierbei eine Besonderheit dar. Um viele Einsatzkräfte und -fahrzeuge gesammelt an die Einsatzstelle zu bringen verhalten sich hier mehrere Fahrzeuge wie "ein großes Fahrzeug", gekennzeichnet durch Flaggen und Blaulicht.
Die starken Regenfälle Mitte Juli haben Teile Deutschlands schwer getroffen und ganze Regionen regelrecht verwüstet. Die Landesregierung in Rheinland-Pfalz hat zur Katastrophenbewältigung auch Hilfskräfte aus anderen Bundesländern angefordert. Über die Regierung von Oberbayern erging am 03.08.2021 das offizielle Hilfsersuchen an den Landkreis Dachau.
Nach einem Tag Verschnaufpause mussten die Dachauer Einsatzkräfte am Dienstagmorgen (15.01.2019) wieder zum Schneeräumen ausrücken, denn noch immer gibt es einiges zu tun in den Katastrophengebieten im bayerischen Oberland.
Die große Schneelast im Voralpenland hat auch die Feuerwehrkräfte im Landkreis Dachau am Wochenende stark beschäftigt. Die ersten 110 Einsatzkräfte rückten bereits am Freitag zum Schneeräumen nach Holzkirchen aus, am Samstag und Sonntag (13.01.2019) machten sich die nächste Hilfskontingente mit 115 bzw. 113 Feuerwehrleuten auf den Weg nach Miesbach.